Glas-ABC

A

Argon

Wärmeschutzgläser erhalten zur Verbesserung des Ug-Wertes meist eine Argon-Gasfüllung in den SZR (Füllgrad ca. 90%). Der Ug-Wert verbessert sich dadurch im Verhältnis einer Füllung mit Luft um ca. 0,3 W/m²k.

Angriffhemmendes Glas

Einfach- oder Isolierglas für spezielle Sicherheitsanforderungen. Je nach Angriffhemmung werden unterschieden:

-
P-A  = durchwurfhemmende Verglasungen
-
P-B  = durchbruchhemmende Verglasungen
-
BR   = durchschusshemmende Verglasungen
-   
D     = sprengwirkungshemmende Verglasungen

B

Beschichtung

Um die Glastransparenz mit den sehr guten Emissionseigenschaften der Edelmetalle zu verbinden, wird eine dünne Metallschicht auf das Glas aufgebracht. Dadurch ist einerseits die Durchlässigkeit des Sonnenlichtes gegeben, auf der anderen Seite wird das Emissionsvermögen der Glasoberfläche wirkungsvoll verringert. Diese Metallschichten bestehen größtenteils aus Silber. Es entstehen dadurch neutrale Wärmefunktionsgläser mit niedrigem Emissionsvermögen (e = 0,04), die einen Ug-Wert von 1,1 im Standardaufbau 4/16/4 mit Argonfüllung gewährleisten.

Bohrungen

Bohrungen im Glas sind ab ca. 4 mm möglich. Die Bohrungen können zusätzlich innen geschliffen bzw. poliert sein oder als Senkborung ausgeführt werden. Der Bohrungsdurchmesser darf nicht kleiner als die Glasdicke sein.

Brandschutzglas

Flachglas, geeignet zur Herstellung von Brandschutzsystemen der Feuerwiderstandsklassen F und G, die an raumabschließende Wände der entsprechenden Feuerwiderstandsklassen gestellten Anforderungen nach DIN 4102, Teil 2 und 5 erfüllen.


C

Colorescentglas ist ein transparentes, farbiges, lichtdurchlässiges Glas und wird noch heute in Handarbeit hergestellt. Es wird nicht mundgeblasen, sondern in Platten gegossen. In die klare Grundfarbe des Glases werden zusätzliche Farbtöne eingemischt


D

Dichte

Die Dichte von Glas beträgt 2,5 g/cm³. Es ergibt sich  für Flachglas daraus eine Masse von 2,5 kg je m² und je mm Glasdicke.


E

Eigenfärbung
Klarglas hat eine grünliche Eigenfärbung, welche mit zunehmender Glasdicke eine stärkere Intensität bekommt.  Dieser "Grünstich" ist bedingt durch den natürlichen Anteil an Eisenoxid im Glas.

Energie- und Mautzuschlag

01.11.2004 einen Energiekostenzuschlag auf alle Glaslieferungen.

Dieser Zuschlag wird jeweils für 3 Monate im Voraus festgelegt und ist abhängig insbesondere von der Höhe des Rohölpreises an der Londoner Börse (IPE Brent Index).

Am 5. April 2002 hat die Bundesregierung mit dem „Gesetz zur Einführung von streckenbezogenen Gebühren für die Benutzung von Bundesautobahnen mit schweren Nutzfahrzeugen“ die rechtliche Grundlage für die LKW-Maut geschaffen.

Durch diese Maut, die ab dem 01. Januar 2005 erhoben wird, entstehen Ihnen und auch uns bereits bei der Anlieferung unserer Vorprodukte oder Rohstoffe erhebliche Mehrkosten, die wir in der ganzen Glasbranche zwingend weiterberechnen müssen.

Die Energie- und Mautkosten, die sich nach dem Glasgewicht richten, werden bei uns zusammengefasst und gesondert ausgewiesen und berechnet.


F

Farbstich
Der Farbstich im Glas entsteht durch schwankende Eisenoxidanteile in den natürlichen Rohstoffen (Quarzsand u. a.) und bewirkt eine leicht grünliche oder gelbliche Färbung des Glases


G

Glasgewicht

Das spezifische Gewicht von Glas beträgt 2,5 kg je m2 pro Millimeter Glasstärke. Floatglas 4 mm wiegt demnach 10 kg je m².


H

Heisslagerungstest (Heat-Soak-Test)

Gemäß DIN 18 516 Teil 4 müssen beim Einsatz von ESG als hinterlüftete Aussenwandbekleidung ESG-Scheiben einen Heisslagerungstest durchlaufen. Es wird hierbei durch Erhitzen der Scheibe auf 290 °C bei einer Haltezeit von ca. 8 Stunden ein eventuell möglicher Spontanbruch gewollt herbeigeführt .


I

Interferenzen

Bedingt durch die optimale Planparallelität von Floatglasscheiben kann es bei bestimmten Lichtverhältnissen zu physikalisch bedingten optischen Erscheinungen kommen. Diese machen sich durch regenbogenartige Flecke, Bänder und Ringe bemerkbar, die beim Druck auf die Scheiben ihre Lage verändern. Interferenzen sind rein physikalisch bedingte Lichtbrechungs- und Überlagerungserscheinungen, sie treten nur in Fällen auf, bei denen zwei oder mehrere Floatglasscheiben hintereinander angeordnet sind. Es handelt sich somit um Erscheinungen, die als Ausdruck einer ausgezeichneten Floatglasqualität anzusehen sind.


K

Kantenbearbeitung

Schnittkante:  unbearbeitete Kante mit scharfen Rändern

gesäumt:        Durch kurzes Abschleifen mit Schleifpapier entschärfte Kante (zwingend bei ESG)

geschliffen:    scharfe Kanten werden nach dem Schneiden "entschärft"

poliert:             glatte, spiegelnde Kante (höchste Güte)

Kondensation bei Isolierglas

Kondensation auf den Außenflächen von Isolierglas - ob Raum- oder Witterungsseite - ist physikalisch bedingt und eine Folge der jeweiligen atmosphärischen Bedingungen. Wenn sich diese Bedingungen ändern, verschwindet die Erscheinung wieder. Da die Außenflächen naturgemäß immer an Luft mit ihren wechselnden klimatischen Bedingungen grenzen, ist gelegentliche Kondensation nicht zu vermeiden. Wärmeschutz-Isoliergläser verringern die Kondensation auf der Raumseite. Sie neigen aber eher dazu, bei entsprechend ungünstigen Bedingungen auf der witterungsseitigen Oberfläche zu beschlagen. Kondensation auf der Witterungsseite ist der sichtbare Beweis für den guten Ug-Wert des Glases. DIes physikalische Erscheinung stellt  keinen Mangel sondern eher einen Beweis der Qualität dar.

Krypton
Ein Edelgas, welches zur Verbesserung des Ug-Wertes bei Isolierglas als Gasfüllung herangezogen wird. Krypton ist selten und daher wesentlich teurer als herkömmliches Argon.


L

Lichtdurchlässigkeit
Float verfügt als Einfachglas im sichtbaren Spektralbereich über eine Lichtdurchlässigkeit von 90%. Ein unbeschichtetes Isolierglas, bestehend aus zweimal Float, besitzt eine Lichtdurchlässigkeit von ca. 80% und ein beschichtetes Isolierglas im gleichen Aufbau besitzt eine Lichtdurchlässigkeit von ca. 75 – 80%.


M

Maßgeschliffene Kante
Durch Schleifen behandelte Kantenoberfläche mit matter Optik.


O

Oberflächenveredelung
Nachträgliche Bearbeitung der Oberfläche von Flachgläsern durch Schleifen, Ätzen, Sandstrahlen oder Emaillieren.

Opak
undurchsichtig


P

Profilbauglas

Eine spezielle Form des Gussglases ist das Profilbauglas. Es wird  in Form von U-Profilen in den Dicken 6 mm und 7 mm hergestellt und kommt bevorzugt im Industriebau zum Einsatz sowie  immer häufiger in modernen Fassadenkonstruktionen.

PVB (Polyvinylbutyral)

PVB ist eine zähelastische Zwischenfolie und wird ausschließlich bei VSG verwendet. Die einfache Foliendicke beträgt 0,38 mm, die doppelte Dicke beträgt 0,76 mm. Je mehr Folien eingesetzt werden, desto höher ist die Resttragfähigkeit.


R

Reflo

Reflo-Glas ist ein reflexarmes und oberflächenbehandeltes Glas, welches die Widerspiegelung von natürlichem sowie künstlichem Licht auf der Glasfläche mindert. Dadurch wird ermöglicht,  das z. B. Bilder und Fotografien in ihrer Ansicht klarer und deutlicher erscheinen.


U

Überkopfverglasung

Gemäß den technischen Regeln für die Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen werden sämtliche Verglasungen mit einer Neigung zur Vertikalen von mehr als 10° einheitlich als Überkopfverglasung bezeichnet.

U-Wert

Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient, Wärmedämmwert, früher K-Wert) gibt an, wieviel Energie pro Grad Temperaturdifferenz über eine Fläche von 1 m² Gebäudehülle entweicht - angegeben in Watt pro Quadratmeter mal Kelvin bzw. W/m²K. 


V

Vertikalverglasungen
Gemäß den technischen Regeln für die Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen sind hiermit alle Verglasungen mit einer Neigung zur Vertikalen von kleiner als 10° gemeint.


W

Warme Kante
Andere Bezeichnung für einen Abstandshalter mit verbesserten thermischen Eigenschaften, z. B. Super Spacer.

 

Wärmedurchgangskoeffizient (Ug-Wert)
Der Wärmedurchgangskoeffizient (Ug-Wert) einer Verglasung sagt aus, wieviel Energie pro Sekunde und pro m² Glasfläche bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin verloren geht. Je niedriger dieser Wert ist, desto weniger Wärme geht verloren. Beschichtung, Gasfüllung und Breite des Scheibenzwischenraums beeinflussen den Wärmedurchgangskoeffizienten einer Verglasung entscheidend.